Myoreflextherapie

Grundprinzipien der Myoreflextherapie:
Druckpunktstimulation des Muskelbereichs. Die Druckpunkte sind größtenteils die
gleichen Punkte der Akupunktur Meridiane. Bei der Behandlung werden vom Patienten
Muskeldehnungen durchgeführt. Die Dehnungen sind vom Yoga modifiziert worden.
Die Patienten sind zur aktiven Mitarbeit aufgefordert. Tägliches Üben sind hier
notwendig. Die Ernährung wird auch umgestellt – ganz wenig Zucker – da er sehr
schlecht ist für die optimale Funktion der Muskulatur.

Der Therapeut, der das Faserbündel eines Skelettmuskels abtastet, hat mit palpierendem
Finger, eine Druckpunktstimulation, die Rezeptoren dazu gebracht, einen
deutlich überhöhten Ist-Wert festzustellen. Aufgrund der Abweichungen von Ist- und
Soll-Wert wird eine Stellgröße berechnet, – das Stellglied nimmt eine entsprechende
Korrektur vor.
Spontane Relaxation sowohl des Agonisten (d.h. des stimulierten Muskels) als auch
des Antagonisten können zum einen über spinale Reflexmechanismen erklärt werden.

Viele Schmerzen und Beschwerdebilder haben jedoch ihre Wurzel in einer Störung
bzw. Dysbalance der Bewegungsgeometrie.
Traumata, Verletzungen, Über- und Fehlbelastungen, aber auch reflektorische Reizzustände
aus der Viscera und der Haut beantwortet die Muskulatur mit einem Hypertonus.
An einer gewissen Schwelle wird dieser schmerzhaft bewusst.
Schmerz als Warnsignal zielt dabei auf Schutz- und Schonverhalten ab.

Eckpfeiler der MRT sind:

1. die Anatomie und das Muskelsystem des Menschen.
2. Die Physik und die Biomechanik des Bewegungsapparates.
3. Die Erfahrungsmedizin der östlichen Hemisphäre mit
der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) und dem Akupunktursystem
der traditionellen indischen Medizin, dem Ayurveda mit den Marmapunkten
die tibetische Medizin mit zentralen Massagepunkten,
das japanische Shiatsu mit analogen Akupunktursystemen
4. Die Orthopädie mit der manuellen Medizin untergliedert in
a) Chirotherapie
b) modifizierte Atlastherapie
c) Osteopathie mit Triggerpunkt-Behandlung
5. Wissensfundus der Neuraltherapie
6. Physiotherapeutische Verfahren
7. Feldenkrais
8. Psychologie und Psychotraumatologie
9. Neurophysiologie und Neuropsychologie

Muskelfunktionen und Schmerzen

dass die Myoreflextherapie auch eine Spürhilfe gibt:

Körperliche Zustände werden auf eine Art wahrnehmbar und damit der Selbstregulation zugänglich gemacht, dass bei einer Myoreflextherapie die muskulären Funktionsketten im Vordergrund stehen, weniger einzelne Muskeln oder Muskelgruppen, dass Schmerz eine wichtige Signalfunktion hat, dass und wie physikalische Kraftgesetze auch für den menschlichen Organismus ihre Gültigkeit haben, dass kinetische Ketten eine direkte Nähe zu den Meridianen der traditionellen
Medizin (TCM) haben, was unter der relativ aktiven Muskellänge zu verstehen ist, was eine Verkürzung des Muskels für das Gesamtsystem zur Folge hat, dass der moderne Mensch Gefahr läuft, bestimmte Muskelgruppen zu wenig zu beanspruchen und in der Folge mit Beschwerden zu rechnen hat.

Die Spannung wird bei der Behandlung so hoch, dass sich der Körper nicht mehr mit ihr arrangieren kann und gegenreguliert.
Dies wird auch Prinzip der Übersteuerung genannt.
Bei der Übersteuerung misst der Organismus Werte, die die Maximalwerte so weit überschreiten, dass der Organismus eine Neuregulierung für nötig erachtet.

Die Selbst-Behandlung

Die Myoreflexmethode deckt schmerzhafte Muskelstrukturen auf und macht
deren ungesunde Konstitution und deren Einschränkung dem Organismus
bewusst. Die Kraftentfaltung in Dehnungspositionen (KID) löst an den Messfühlern
und Ansätzen der Muskulatur die selben Regulationsvorgänge aus,
wie sie durch die Myoreflextherapie hervorgerufen werden.

Übungsregeln

Neurophysiologie

1. Die reziproke antagonistische Hemmung:
Über die Reizung der Muskelspindeln werden die den Muskeln innewohnenden
Ja-Fasern aktiviert. Über Zwischenneuronen und
hemmende Synapsen werden zudem (dysnaptische hemmende)
Verbindungen zu den antagonistischen Motoneuronen gebildet und
so die jeweiligen Antagonisten relaxiert. Der Begriff der „reziproken
Hemmung“ beinhaltet, dass die Motoneuronen der antagonistischen
Muskeln (z.B. Beuge- und Streckmuskel am selben Gelenk) wechselse;
t;g über diesen Reflexbogen gehemmt werden können.

2. Die autogene Hemmung:
Die Segmentale Verschaltung der lb-Fasem (ist) spiegelbildlich der
la-Fasem (ebd). Über die Reizung bzw. Druckpunktstimulation der
Sehnenspindeln werden lb-Fasem aktiviert, welche über spinale
Zwischenneuronen das homonyme Motoneuron eines Muskels und
damit diesen selbst hemmen und relaxieren. Aktive Kontraktionen
und (therapeutisch) stimulierte aktive Kontraktionen führen zur Erregung
der Sehnenspindeln und der lb-Fasem. Über Zwischenneurone
kommt es zur Relaxation des Muskels. Entscheidend ist also ein
Rückkoppelungsmechanismus, über welchen erregte lb-Afferenzen
mit den Sehnenspindeln dem homonymen Alpha-Motoneuron entgegen
wirkt. Dies bedeutet, dass bei jeder großen und zu starken
Belastung automatisch eine Spannungsveränderung und Relaxation
eintritt.
Die rekurrente Hemmung / Renshaw-Hemmung:
Renshaw-Zellen sind hemmende lntemeuronen , welche die Aktivität
der motorischen Zelle durch eine

3. Rückkoppelungshemmung
(negative Rückkoppellung) bremsen bzw. hemmen. Unter anderem
lässt sich die Bedeutung dieses Hemmungsmechanismus als eine
Art Sicherung beschreiben: bevor ein Muskel zu sehr beansprucht
und so nachhaltig geschädigt wird, erlahmt er und wird auf diese
Weise geschützt.

Stress und Blutzucker

Zwischen Blutzucker und Stress gibt es einen engen Zusammenhang. In akutem Stress stellt sich der Organismus darauf ein, mit
Flucht- und Kampfverhalten eine Gefahr zu bewältigen. Dafür ist vor allem Energie und ein entsprechender Blutzuckerspiegel nötig. Im
Stress arbeitet der  Zuckerstoffwechsel quasi nach einem Notplan, dafür werden aus der Leber Zuckerreserven ins Blut ausgeschüttet.
Ferner steigen die Pulsfrequenzen und der Blutdruck. Normal- und
Ruhefunktionen wie die Verdauung werden dagegen gedrosselt.